QMEDIAPRESS

Anfang 2017 - ich war auf der Suche nach Projekten - trat man an wegen dieses neuen Projekts an mich heran. Ein Vorgänger-Projekt habe sich als zu komplex erwiesen und man wolle nochmal komplett neu von der Grünen Wiese aus starten.

Geplant war eine Multipage Anwendung mit PHP und MySQL als Backend. Gegeben waren außerdem noch grob die Abläufe nach denen die Jobs behandelt werden mußten und einige Eigenschaften, die die Datenobjekte haben sollten. Also die optimalen Randbedingungen für einen Software-Entwickler und auch das Büro war gleich um die Ecke. Ich war da quasi als der alleinige Entwickler vorgesehen und konnte mich austoben.

Mein Schwerpunkt lag zu der Zeit eigentlich bei der Entwicklung nativer Android-Apps, aber was ich dort an Konzepten, Software-Patterns, Testing und so weiter gelernt hatte war problemlos in die PHP-Welt portierbar in der ich auch schon meine Erfahrungen gesammelt hatte. Mit Symfony gab es ein professionelles Framework das mir einen Haufen an Arbeit abnahm, Doctrine als ORM hat mir auf Anhieb gefallen. Und ich bin inzwischen auf einem Level bei dem die Programmiersprache sekundär wird. PHP hat sich in der Version 7.x ernsthaft gemausert und der Umstieg von Java “zurück” auf PHP war recht schmerzfrei. Also hab ich zugeschlagen und das Projekt ab Juni aus dem Boden gestampft.

Bis zum Oktober war eine erste Rohfassung beauftragt, die ich sogar termingerecht und innerhalb meines geplanten Budgets abgeliefert habe. =:-) Dabei wurde ich noch von einem Kollegen unterstützt, der sich um die Implementierung der grafischen Details gekümmert hat. Das Gerüst bis hin zu Templates (TWIG) kam von mir.

Danach wurde weiter entwickelt und aktualisiert, allerdings jetzt ohne expliziten Projektplan - also quasi auf Zuruf.

Nun braucht eine solche Anwendung auch eine Server-Umgebung in der sie dann laufen kann. Auch darum habe ich mich gekümmert. Realisiert wurde das auf Linux-Basis. Dem Trend der Zeit folgend habe ich auch Docker eingesetzt. Verspricht eine bessere Trennung der Komponenten und ein schmerzfreies Migrieren, falls man mal umziehen muß. Die ganzen Abhängigkeiten sind dabei in den Docker-Files dokumentiert - kein langwieriges Überlegen was man damals alles gemacht hatte um die Anwendung zum Laufen zu bringen.

Wenn man Benutzer auf seinem System hat, braucht man auch Support für die Benutzer. Also mußte eine passende Software für diese Aufgabe her. Die Wahl fiel auf Zammad - ein weiteres Open-Source Produkt. Ich wollte sparsam sein und erstmal nur einen Datenbankserver laufen haben. Also hab ich dieses Software-Paket in die Docker-Struktur des Projekts integriert und den nginx als Reverse-Proxy drauf zeigen lassen.

Wer eine produktive Website betreibt braucht auch ein Monitoring um über den Gesundheitszustand seiner Umgebung informiert zu sein. Meine Wahl fiel auf Icinga2 für das Monitoring und Grafana für die Visualisierung. Auch das habe ich dann in die Server Umgebung integriert.

Technisch war also alles vorbereitet und die Platform hätte den produktiven Betrieb aufnehmen können, aber leider klappte die Vermarktung dann nicht und dem Projekt ist letztendlich das Geld ausgegangen bevor es am Markt seine Fähigkeiten hätte unter Beweis stellen können. Also außer Spesen nix gewesen …